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Paradise Papers deckt Briefkastenfirmen auf

Die Paradise Papers: Ein neues Leak erschüttert im Herbst 2017 Konzerne, Politiker und die Welt der Superreichen.

Paradise Papers beruhen auf einer internationalen Recherche, die direkt in die Schattenwelt des großen Geldes führt. Der Süddeutschen Zeitung wurden insgesamt etwa 13,4 Millionen Dokumente zugespielt. Sie dokumentieren, wie manche Kunden Briefkastenfirmen benutzen, um kriminelles Verhalten zu vertuschen oder Geld aus dubiosen Quellen zu verstecken.

Die Unterlagen lassen in eine Welt blicken, die speziell für die Bedürfnisse der Großkonzerne, der Reichen und Superreichen zugeschnitten wurde. Sie öffnen die Tür in eine Branche, die höchste Geheimhaltung verspricht und ein bislang unsichtbares Netz um die Welt spannt.

Die Paradise Papers zeigen, wie untrennbar die Offshore-Welt mit den Industrienationen verwoben ist. Wie groß die Dimension dieser Welt ist, hat der Ökonom Gabriel Zucman für diese Recherchen berechnet: Mehr als 600 Milliarden Euro werden jährlich von multinationalen Konzernen über Steueroasen verschoben.

Aber die sog. Steueroasen helfen sowohl Konzernen als auch Privatpersonen dabei, Steuern zu vermeiden. Es geht aber längst nicht nur um Steuern, sondern auch um Gestaltungen wegen Haftungsfragen oder Gläubigerschutz. Vielfach dienen die Offshore-Gestaltungen dazu, Vermögensverhältnisse zu verschleieren. Das kann einen illegalen Hintergrund haben. Bei Reichen aus Staaten mit schwachem Rechtssystem dient dies aber auch zur reinen Sicherung von Vermögen (asset protection).

Das neue Leak speist sich aus 21 verschiedenen Quellen. Der Süddeutschen Zeitung wurden vertrauliche Dokumente zweier Firmen zugespielt, die sich auf Dienstleistungen rund um Briefkastenfirmen spezialisiert haben: die erwähnte Anwaltskanzlei Appleby und die kleinere Treuhandfirma Asiacity Trust mit Hauptsitz in Singapur. Zudem hat die SZ die internen Daten der Firmenregister von 19 Steueroasen erhalten, etwa von den Bermudas, den Cookinseln oder Malta. Die Paradise Papers bestehen also, genau genommen, aus 21 Datensammlungen. Aus Gründen des Quellenschutzes macht die SZ keine Angaben dazu, wie die Daten die Zeitung erreicht haben, wer sie übermittelt hat und wann sie übergeben wurden.

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